Frequenzbereiche für terrestrischen Rundfunk- und Fernsehempfang

Inhalt

Einleitung

Fernsehen wird heute immernoch über terrestrische (erdgebundene) Sender ausgestrahlt, auch wenn andere Verbreitungswege (Kabel oder Satellit) schon längst den Schwerpunkt der Fernsehversorgung bilden. Dies hängt mit der Tatsache zusammen, daß die öffentlich-rechtlichen Sender einen Grundversorgungsauftrag erfüllen müssen, d. h., sie müssen von jedem frei empfangbar sein. Bis Kabel oder Satellit populär wurden, waren i. d. R. die Sendernetze auf dem heutigen Stand aufgebaut (Ausnahme: 5NBL).

Beim Rundfunk, insbesondere beim UKW-Rundfunk, dominiert dagegen die terrestrische Versorgung weiterhin, was (ganz im Gegensatz zum Fernsehen, s.o.) allgemein akzeptiert wird.

In Zukunft ist geplant, dass das digitale terrestrische Fernsehen (DVB-T) die Attraktivität dieses Verbreitungsweges stärkt. Denn es bietet Alternativen, die die anderen Verbreitungswege aus technischen Gründen nicht bieten können (portabler oder mobiler Empfang, auch ohne freie Sicht zum Sender u.s.w.).

Frequenzlisten

Die nachfolgenden Listen, die die Zuordnung zwischen Fernsehkanälen und Frequenzen zeigen, gelten streng genommen nur für die analogen Fernsehstandards B und G, der in Deutschland noch weitgehend Einsatz findet. Bei DVB-T hält man sich zwar an die Kanalgrenzen (inkl. eines Schutzabstandes von je rund 0,2 MHz an Kanalober- und -untergrenze, siehe arrowDVB-T Merkmale), die Angaben für Bild- und Tonträger verlieren aber bei diesem System jeden Sinn. Auch beziehen sich eventuelle Angaben über übliche Sendeleistungen immer nur auf den analogen Betrieb. Für DVB-T wird diese Leistung meist um mindestens 7dB reduziert, um etwa das gleiche Gebiet zu versorgen und keine Störungen bei analogen Empfängern hervorzurufen.

Rundfunkband I (VHF), System B

Sender in diesem Frequenzbereich erzielen große Reichweiten bei Strahlungsleistungen von einigen 10kW (ERP). Füllsender werden hier allerdings schon seit Jahrzehnten nicht mehr betrieben. Auch laufen die erteilten Genehmigungen für die noch bestehenden deutschen Sender Biedenkopf, Göttelborner Höhe, Kreuzberg/Rhön, Ochsenkopf, Raichberg und Grünten in den kommenden Jahren aus (E-2: 2008, E-3 und E-4: 2020). Ein DVB-T-Betrieb ist ausgeschlossen.

KanalKanal­grenzen (MHz)Bildträger­frequenz (MHz)Tonträger­frequenzen (MHz)
L+R (Mono)R
E-1A (1)41 - 4842,25047,750-
E-247 - 5448,25053,75053,992
E-2A (2)48,500 - 55,50049,75055,250-
E-354 - 6155,25060,75060,992
E-461 - 6862,25067,75067,992
(1) heute kein Teil des Rundfunkbandes mehr
(2) derzeit keine Nutzung mehr

Die Zuweisung für Rundfunkdienste begann in den 50er Jahren in diesem Frequenzbereich bei 41 MHz. Dies trifft auch auf die DDR zu, die vorübergehend die OIRT-Frequenznorm (Kanalpräfixe "R-") übernommen hatte und erst später zur CCIR-Norm wechselte.

Die Bedeutung von Kanal 2A wird deutlich, wenn man sich den arrowVHF-Frequenzplan nach OIRT-Norm betrachtet. Die Frequenzplanung zwischen Kanal E-2A und R-1 wird vereinfacht (früher erfolgte eine Nutzung u.a. in Österreich, dort sind aber inzwischen alle Sender auf Kanal E-2 bzw. E-2A außer Betrieb gegangen). Der für FM-FM-Zweikanalton übliche zweite Tonträger ist lt. EBU nicht definiert. Der Kanal 2A konnte in einem Versorgungsgebiet nicht gleichzeitig mit Kanal 2 oder 3 benutzt werden.

Der Vorkriegs-Fernsehbetrieb fand ebenfalls im untersten VHF-Bereich zwischen 37,5 und 42 MHz statt (genaue Angaben nicht zu ermitteln, Daten entstammen einem Telefunken-Fernsehsender). Dort war allerdings nur ein Kanal zugewiesen. Man kann die Verhältnisse ganz gut mit dem arrowVHF-Frequenzplan Großbritanniens vergleichen, denn dort wurde im Gegensatz zu Deutschland die Vorkriegsnorm der BBC (Fernsehsystem A) noch Jahrzehnte später und parallel zur PAL-Norm verwendet (endgültige Abschaltung Mitte der 1980er Jahre).

Geplante DAB/DMB-Kanäle im Rundfunkband I (VHF)

In einen 7MHz-Fernsehkanal passen vier (durch Buchstaben gekennzeichnete) je ca. 1,7 MHz breite DAB/DMB-Kanäle ("Blöcke"). Die Kanalbezeichnungen wurden aus den entsprechenden Fernsehkanalnummern abgeleitet:

DAB/DMB-KanalBlockband­breite (MHz)Mitten­frequenz (MHz)
2A47,168 - 48,70447,936
2B48,880 - 50,41649,648
2C50,592 - 52,12851,360
2D52,304 - 53,84053,072
3A54,160 - 55,69654,928
3B55,872 - 57,40856,640
3C57,584 - 59,12058,352
3D59,296 - 60,83260,064
4A61,168 - 62,70461,936
4B62,880 - 64,41663,648
4C64,592 - 66,12865,360
4D66,304 - 67,84067,072

Eine Anmerkung zur Tabelle scheint hier angeraten: Angegeben ist nicht die Breite des Kanals, sondern nur die des (idealerweise) abgestrahlten COFDM-Spektrums (BW=1,536MHz), bestehend aus bis zu 1536 Trägern im 1kHz-Abstand. Zwischen den einzelnen Blöcken und an den Bandgrenzen gibt es Schutzbänder von 160 bis 320 kHz.

In Deutschland sind DAB- bzw. DMB-Ausstrahlungen im Rundfunkband I nicht vorgesehen.

Rundfunkband II (VHF)

1946 wurde der Bereich 87,5 bis 100 MHz (später zunächst bis 104, dann bis 108 MHz erweitert) auf einer Konferenz in Atlantic City für Rundfunkdienste reserviert. 1949 begann in Deutschland der Regelbetrieb (vor allen anderen europäischen Ländern!) in diesem Frequenzbereich der UKW-Rundfunk, so dass hier keine Fernsehausstrahlungen erfolgen. In anderen Ländern, z.B. Australien, sind hier jedoch parallel auch Fernsehkanäle zugeteilt, die sich das Spektrum dann mit UKW-Rundfunksendern teilen müssen.

Die typischen Sendeleistungen liegen bei mehreren 10kW. Die Kapazitäten sind jedoch weitestgehend ausgeschöpft, so dass meist nur noch Kleinsender eingeplant werden können.

Nach arrowOIRT-Norm liegen im Bereich bis 100 MHz ebenfalls Fernsehkanäle. In solchen Ländern wird/wurde früher UKW-Rundfunk in einem anderen Frequenzbereich (66-73 MHz) ausgestrahlt, wobei ebenfalls Bemühungen um eine Räumung bestehen und die Etablierung des Hörrundfunks Ziel ist.

Die Zukunft dieses Bandes ist offen. Zum einen ist vor der breiten Digitalisierung des Hörrundfunks nicht mit einer grundlegenden Änderung der Situation zu rechnen. DAB kommt in Europa kaum in Schwung, für den erweiterten Standard DMB (Digital Multimedia Broadcasting) existieren hierzulande (fast) noch keine käuflichen Endgeräte und die Gefahr des erneuten Scheiterns aufgrund der Konkurrenz zu DVB-T und -H besteht unbestreitbar. Dennoch gibt es langfristige(!) Planungen, die darauf abzielen, evtl. Lokalfunk weiterhin auf Teilen dieses Bandes (97,5 bis 108 MHz) zu belassen.

Rundfunkband III (VHF), System B bzw. DVB-T

Auch hier wird eine große Reichweite bei noch annehmbaren Strahlungsleistungen von max. 100kW erzielt. Beugungserscheinungen treten noch in einem Maße auf, dass auch leicht abgeschattete Gebiete ohne Füllsender auskommen. In Deutschland werden DVB-T-Multiplexe auch auf VHF-Frequenzen verbreitet, was sich insbesondere für eine Flächenversorgung besser eignet. Allerdings ist durch die etwas geringere Kanalbandbreite von 7 anstatt 8 MHz die Datenrate geringer (mögliche Abhilfe: Verringerung des Fehlerschutzes zur Erhöhung der Nettodatenrate).

KanalKanal­grenzen (MHz)Mitten­frequenz (MHz)Bildträger­frequenz (MHz)Tonträger­frequenzen (MHz)
(DVB-T Träger)L+R (Mono)R
E-5174 - 181177,500175,250180,750180,992
E-6181 - 188184,500182,250187,750187,992
E-7188 - 195191,500189,250194,750194,992
E-8195 - 202198,500196,250201,750201,992
E-9202 - 209205,500203,250208,750208,992
E-10209 - 216212,500210,250215,750215,992
E-11216 - 223219,500217,250222,750222,992
E-12223 - 230226,500224,250229,750229,992

Kanal 12 wird in Deutschland nur noch für Klein- oder Füllsender mit einer max. Leistung von 300W (ERP) verwendet. In Westdeutschland waren hier von Anfang an keine leistungsstarken Sender erlaubt, da der Bereich von 223 bis 230 MHz für Rundfunkzwecke nur nachrangig (sekundär) zugewiesen ist. In der ehem. DDR bestand diese Einschränkung nicht, so dass hier bis vor einigen Jahren ein stärkerer Sender arbeitete. Mit der (bisher wenig beachteten) Einführung von DAB (digitaler terrestrischer Hörfunk) in Europa wird dieser Bereich hierfür vorrangig bzw. ausschließlich dafür eingesetzt und auch Kanal 11 und teilweise Kanal 10 werden dafür zukünftig vorbereitet. Für DVB-T stehen somit in Zukunft nur noch die Kanäle 5 bis (eingeschränkt) 10 zur Verfügung.

Digitaler Hörfunk (DAB) muss aus Gründen anderweitig nicht vorhandener Frequenzen vorrangig im Band III angesiedelt werden. Dafür wurde europaweit meist der Kanal 12 geräumt (außer z.B. Frankreich) bzw. verfügbar gemacht. Desweiteren stehen für besondere "Problemgebiete" weitere Frequenzen (Blöcke 13A-F) mit Einschränkungen zur Verfügung.

DAB/DMB-Kanäle im Rundfunkband III (VHF)

In einen 7MHz-Fernsehkanal passen vier (durch Buchstaben gekennzeichnete) je ca. 1,7 MHz breite DAB/DMB-Kanäle ("Blöcke"). Die Kanalbezeichnungen wurden aus den entsprechenden Fernsehkanalnummern abgeleitet:

DAB/DMB-KanalBlockband­breite (MHz)Mitten­frequenz (MHz)
5A174,160 - 175,696174,928
5B175,872 - 177,408176,640
5C177,584 - 179,120178,352
5D179,296 - 180,832180,064
6A181,168 - 182,704181,936
6B182,880 - 184,416183,648
6C184,592 - 186,128185,360
6D186,304 - 187,840187,072
7A188,160 - 189,696188,928
7B189,872 - 191,408190,640
7C191,584 - 193,120192,352
7D193,275 - 194,832194,064
8A195,168 - 196,704195,936
8B196,880 - 198,416197,648
8C198,592 - 200,128199,360
8D200,304 - 201,840201,072
9A202,160 - 203,696202,928
9B203,872 - 205,408204,640
9C205,584 - 207,120206,352
9D207,296 - 208,832208,064
10A209,168 - 210,704209,936
10B210,880 - 212,416211,648
10C212,592 - 214,128213,360
10D214,304 - 215,840215,072
11A216,160 - 217,696216,928
11B217,872 - 219,408218,640
11C219,584 - 221,120220,352
11D221,296 - 222,832222,064
12A223,168 - 224,704223,936
12B224,880 - 226,416225,648
12C226,592 - 228,128227,360
12D228,304 - 229,840229,072
13A230,016 - 231,552230,784
13B231,728 - 233,264232,496
13C233,440 - 234,976234,208
13D235,008 - 236,544235,776
13E236,720 - 238,256237,488
13F238,432 - 239,968239,200

Zwischen den Blöcken sind auch hier Schutzbänder vorgesehen, die insbesondere bei den Blöcken 13A bis 13F besonders gering sind. Für diese Blöcke gelten dann verschärfte Forderungen an die Linearität der Leistungsverstärker (sogenannte "kritische Spektralmaske"). Die benachbarte Nutzung von Bock 13C und 13D ist dennoch ausgeschlossen.

Die Blöcke 13A bis 13F sind als reine Kapazitätserweiterung für Gebiete mit extrem kleinen VHF-Bändern vorgesehen (z.B. Großbritannien) und nicht unproblematisch, da sie in Teilen bisher rein militärisch genutzter Frequenzbereiche liegen.

Bei der EBU gibt es derzeit Planungen, diesen Rundfunkbereich europaweit einheitlich zu gestalten. Geplant ist die Einführung von 8MHz-breiten Kanälen und gleichzeitig eine verbindliche Aussage, welche Ressourcen DAB schlußendlich zugewiesen bekommen soll.

Rundfunkband IV (UHF), System G bzw. DVB-T

Aufgrund der deutlich höheren Frequenzen als im VHF-Bereich tritt hier ein verändertes Wellenausbreitungsverhalten auf. Die Wechselwirkung mit der Umgebung (Hügel, Gebäude etc.) ist höher, womit i. A. eine höhere Dämpfung und geringere Beugungserscheinungen verbunden sind. Die erforderliche Mindestfeldstärke wird in abgeschatteten Gebieten nicht mehr erreicht, was zum Aufbau einer ganzen Reihe von Füllsendeanlagen (ca. 3000) führte. Die für eine Flächenversorgung erforderliche Sendeleistung liegt bei mehreren 100kW (die Rede ist vom Analogfernsehen!).

KanalKanal­grenzen (MHz)Mitten­frequenz (MHz)Bildträger­frequenz (MHz)Tonträger­frequenzen (MHz)
(DVB-T Träger)L+R (Mono)R
E-21470 - 478474,000471,250476,750476,992
E-22478 - 486482,000479,250484,750484,992
E-23486 - 494490,000487,250492,750492,992
E-24494 - 502498,000495,250500,750500,992
E-25502 - 510506,000503,250508,750508,992
E-26510 - 518514,000511,250516,750516,992
E-27518 - 526522,000519,250524,750524,992
E-28526 - 534530,000527,250532,750532,992
E-29534 - 542538,000535,250540,750540,992
E-30542 - 550546,000543,250548,750548,992
E-31550 - 558554,000551,250556,750556,992
E-32558 - 566562,000559,250564,750564,992
E-33566 - 574570,000567,250572,750572,992
E-34574 - 582578,000575,250580,750580,992
E-35582 - 590586,000583,250588,750588,992
E-36590 - 598594,000591,250596,750596,992
E-37598 - 606602,000599,250604,750604,992
E-38606 - 614610,000607,250612,750612,992
E-39614 - 622618,000615,250620,750620,992

Hier beginnt die Durchnummerierung nicht an den VHF-Bereich anschließend. Es existieren einfach keine Kanäle mit den Nummern 13 bis 20, da man sich vmtl. an das US-Nummernschema orientierte, das im UHF-Bereich bei Kanal 21 beginnt (das Kanalraster ist aber unterschiedlich, weshalb kein weiterer Vergleich sinnvoll ist).

Die Nutzung von Kanal 36 unterliegt Einschränkungen, da hier noch Navigationsfunkanlagen betrieben werden könnten. Daher finden sich hier fast ausschließlich Sender kleiner und mittlerer Leistung. Im Frequenzbereich des Kanals 38 finden radioastronomische Forschungen statt, so dass hier ebenfalls nur eine eingeschränkte Nutzung möglich ist.

Zukünftig sollen vermehrt andere Funkdienste den Bereich 470 bis 510 MHz, also die heutigen Kanäle 21 bis 25 nutzen. Diese wären dann vermutlich für Rundfunkdienste verloren (abhängig von der Art der Zuweisung).

Rundfunkband V (UHF), System G bzw. DVB-T

Was für Band IV angegeben wurde gilt in verstärktem Maße erst recht für Band V, dass sich direkt anschließt.

KanalKanal­grenzen (MHz)Mitten­frequenz (MHz)Bildträger­frequenz (MHz)Tonträger­frequenzen (MHz)
(DVB-T Träger)L+R (Mono)R
E-40622 - 630626,000623,250628,750628,992
E-41630 - 638634,000631,250636,750636,992
E-42638 - 646642,000639,250644,750644,992
E-43646 - 654650,000647,250652,750652,992
E-44654 - 662658,000655,250660,750660,992
E-45662 - 670666,000663,250668,750668,992
E-46670 - 678674,000671,250676,750676,992
E-47678 - 686682,000679,250684,750684,992
E-48686 - 694690,000687,250692,750692,992
E-49694 - 702698,000695,250700,750700,992
E-50702 - 710706,000703,250708,750708,992
E-51710 - 718714,000711,250716,750716,992
E-52718 - 726722,000719,250724,750724,992
E-53726 - 734730,000727,250732,750732,992
E-54734 - 742738,000735,250740,750740,992
E-55742 - 750746,000743,250748,750748,992
E-56750 - 758754,000751,250756,750756,992
E-57758 - 766762,000759,250764,750764,992
E-58766 - 774770,000767,250772,750772,992
E-59774 - 782778,000775,250780,750780,992
E-60782 - 790786,000783,250788,750788,992
E-61790 - 798794,000791,250796,750796,992
E-62798 - 806802,000799,250804,750804,992
E-63806 - 814810,000807,250812,750812,992
E-64814 - 822818,000815,250820,750820,992
E-65822 - 830826,000823,250828,750828,992
E-66830 - 838834,000831,250836,750836,992
E-67838 - 846842,000839,250844,750844,992
E-68846 - 854850,000847,250852,750852,992
E-69854 - 862858,000855,250860,750860,992

In Deutschland konnte bisher nur der Bereich bis einschl. Kanal 60 genutzt werden, da der Bereich von 790 bis 862 MHz militärisch (z.B. für PCM-Richtfunkstrecken) sowie anderweitig (z.B. DB-Tunnelfunk) genutzt wird. Da für den DVB-T-Umstieg so gut wie keine weiteren Frequenzen zur Verfügung stehen, wurde zur Entlastung die Nutzung der Kanäle 64 bis 66 mit Einschränkungen gestattet (siehe linkBundesnetzagentur).

Für Teile Europas galt über diese Tabelle hinaus eine erweiterte Zuweisung für den Bereich 862 - 886 MHz (Kanäle E-70 bis E-72) sowie für Afrika 862 - 958 MHz (Kanäle E-70 bis E-81). Beide sind im Zuge der Harmonisierung und Neuordnung des 900MHz-Bereiches (GSM-Mobilfunk u.s.w.) weitgehend (vollständig?) aufgehoben.

DAB/DMB-Kanäle im L-Band

Das L-Band soll Kapazitäten für digitalen Rundfunk schaffen, die im Band III nicht erzielt werden können, z.B. in Ballungsgebieten. Allerdings erfordert eine für Ballungsräume erforderliche Versorgung mehr Sender, was sich in höheren Verbreitungskosten niederschlägt, für die sich kaum Anbieter finden lassen.

Eine zukünftige Nutzung für Rundfunk- oder ähnliche Zwecke ist zwar keinesfalls abwegig, ob für DAB im L-Band in Deutschland langfristige Chancen bestehen ist jedoch derzeit zu bezweifeln.

DAB/DMB-KanalBlockband­breite (MHz)Mitten­frequenz (MHz)
L-A1452,192 - 1453,7281452,960
L-B1453,904 - 1455,4401454,672
L-C1455,616 - 1457,1521456,384
L-D1457,328 - 1458,8641458,096
L-E1459,040 - 1460,5761459,808
L-F1460,752 - 1462,2881461,520
L-G1462,464 - 1464,0001463,232
L-H1464,176 - 1465,7121464,944
L-I1465,888 - 1467,4241466,656
L-J1467,600 - 1469,1361468,368
L-K1469,312 - 1470,8481470,080
L-L1471,024 - 1472,5601471,792
L-M1472,736 - 1474,2721473,504
L-N1474,448 - 1475,9841475,216
L-O1476,160 - 1477,6961476,928
L-P1477,872 - 1479,4081478,640
L-Q1479,584 - 1481,1201480,352
L-R1481,296 - 1482,8321482,064
L-S1483,008 - 1484,5441483,776
L-T1484,720 - 1486,2561485,488
L-U1486,432 - 1487,9681487,200
L-V1488,144 - 1489,6801488,912
L-W1489,856 - 1491,3921490,624

Auch hier ist nicht die Breite des Kanals, sondern nur die des (idealerweise) abgestrahlten COFDM-Spektrums angegeben.

Anhang

VHF-Frequenzplan Großbritannien, System A

Die Gültigkeit und auch die Notwendigkeit dieses Planes endete mit der Abschaltung aller System-A Sender Mitte der 80er Jahre. Das PAL-System, das in den 60er Jahren auch in Großbritannien eingeführt wurde, war technisch ausgereifter und Komponenten sind einfach billiger zu erwerben, da drei-viertel der Welt mit PAL arbeitet.

Wie in vielen Ländern, wo Fernsehen auf VHF sendet(e), werden eigentlich zwei Bereiche genutzt: ein unterer um 50 MHz und ein höherer um 200 MHz.

KanalKanal­grenzen (MHz)Bildträger­frequenz (MHz)Tonträger­frequenz (MHz)
B-141,250 - 46,25045,00041,500
B-248 - 5351,75048,250
B-353 - 5856,75053,250
B-458 - 6361,75058,250
B-563 - 6866,75063,250
B-6176 - 181179,750176,250
B-7181 - 186184,750181,250
B-8186 - 191189,750186,250
B-9191 - 196194,750191,250
B-10196 - 201199,750196,250
B-11201 - 206204,750201,250
B-12206 - 211209,750206,250
B-13211 - 216214,750211,250
B-14216 - 221219,750216,250

Die Zuweisung für Kanal 1 stammt direkt aus der Anfangszeit aus der Mitte der 1930er Jahre und wurde vom Standort Crystal Palace zur Versorgung von London und Südost-England über viele Jahrzehnte genutzt. Die anderen Kanäle wurden erst später zugewiesen.

Der obere VHF-Bereich wurde erst 1946 auf der internationalen Funkkonferenz in Atlantic City zugewiesen.

Wie man weiter erkennt nutzte das Fernsehsystem A ein schmalere Frequenzband als PAL heute. Nicht verwunderlich, übertrug man doch "nur" 405 Zeilen. Dafür benötigte der Bildträger 3 MHz Bandbreite, und man übertrug das untere Seitenband in Restseitenbandmodulation. Farbfernsehen wurde in den 1960er Jahren getestet, aber nicht eingeführt. Der Ton wurde noch in AM moduliert!

VHF-Frequenzplan nach OIRT-Norm, System D

KanalKanal­grenzen (MHz)Bildträger­frequenz (MHz)Tonträger­frequenz (MHz)
R-148,500 - 56,50049,75056,250
R-258 - 6659,25065,750
R-376 - 8477,25083,750
R-484 - 9285,25091,750
R-592 - 10093,25099,750
R-6174 - 182175,250181,750
R-7182 - 190183,250189,750
R-8190 - 198191,250197,750
R-9198 - 206199,250205,750
R-10206 - 214207,250213,750
R-11214 - 222215,250221,750
R-12222 - 230223,250229,750

Die OIRT-Norm wird in allen osteuropäischen Ländern angewandt. Die Nutzung der Kanäle 4 und 5 ist seit den 90er Jahren eingeschränkt, um den dort recht jungen UKW-Rundfunk, so wie wir ihn kennen, zu ermöglichen. Der "alte" osteuropäische UKW-Rundfunk im Bereich 66 bis 73 MHz ist bereits in den EU-nahen Staaten vollständig abgeschaltet.

Im UHF-Bereich wird natürlich auch gesendet, die Kanalzuordnung ist bis auf den Tonträger, der jeweils 1 MHz höher liegt, identisch mit der in Deutschland üblichen.